Epidermolysis Bullosa (EB)

Stammzellen systemisch – ein innovativer Therapieansatz für die Schmetterlingskrankheit (EB)

Aufgrund ihrer immunmodulatorischen und entzündungshemmenden Eigenschaften könnten ABCB5+ mesenchymale Stammzellen (ABCB5+ MSCs) einen neuen, vielversprechenden therapeutischen Ansatz für EB darstellen. Das Zelltherapeutikum konnte bereits bei chronisch-venösen Wunden (CVU) zeigen, dass die Stammzellen mit dem Immunsystem lokal interagieren und so den Körper in die Lage versetzen können, chronische Wunden zu schließen1. Auf Basis dieser Daten erteilte das Paul-Ehrlich-Institut im Herbst 2021 die nationale Marktgenehmigung zur äußerlichen Anwendung bei CVU-Patienten2.

Da es sich bei EB um eine systemische Multiorganerkrankung handelt, können Blasenbildung und daraus resultierende offene Wunden überall im Körper auftreten, auch an den inneren Schleimhäuten (Mund, Speiseröhre oder Darm).

Deshalb wird die Stammzelltherapie bei EB nicht äußerlich auf die Wunden aufgetragen, sondern als Infusion verabreicht. Aufgrund der systemischen Wirkung über den Blutkreislauf können die Stammzellen zu den verletzten Gewebestellen – innerlich wie äußerlich – wandern, sich in der Wunde einnisten (Homing) und deren Heilung fördern.

Wie ABCB5+ MSCs die Krankheitslast bei EB reduzieren

Wirkweise von ABCB5+ MSCs bei EB

ABCB5+ MSCs gelangen mittels Infusion in den Blutkreislauf
ABCB5+ MSCs können zu den Wunden wandern, wo sie die Entzündung verringern und die Wundheilung fördern können
Für alle Wunden – innerlich und äußerlich
Freisetzung und Einlagerung von Kollagen VII

Entzündungshemmung als Grundlage der Wundheilung

ABCB5+ MSCs haben ein anti-entzündliches Potenzial, indem sie mit den umgebenden Immunzellen interagieren und eine Umprogrammierung einleiten. Die Freisetzung von Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten (IL-1RA) induziert eine Verschiebung von einem entzündungsfördernden (dominiert von M1-Makrophagen) zu einem entzündungshemmenden Stadium (durch M2-Makrophagen). Außerdem werden Kollagen VII und die Strukturproteine Laminin und Keratin 14 gebildet, die ebenfalls in die Wunde eingelagert werden und so deren Heilung unterstützen3.

ABCB5+ MSCs: Das therapeutische Konzept bei EB

infografik-abcb5-skin-process-en

Reduktion der Krankheitslast als wichtiges Ziel

Die abgeschlossene Phase-2a-Studie mit ABCB5+ MSCs bei 16 RDEB-Patienten belegte die allgemeine entzündungshemmende Wirkung und zeigte eine signifikante Verringerung von Anzahl und Schweregrad der Wunden. Zusätzlich zu dem dokumentierten Wundheilungspotenzial führte die signifikante Verringerung von Juckreiz und Schmerzen zu einer deutlichen Reduktion der Krankheitslast bei diesen Patienten4. Größere, zulassungsrelevante Phase-3-Studien sind nun wichtig, um das Nutzen-Risiko-Profil bei einem größeren Patientenkollektiv weiter zu untermauern.

Auch wenn die in der ersten klinischen Studie beobachtete Wirksamkeit sehr vielversprechend ist, dürfte es aufgrund der genetischen Natur dieser Erkrankung unwahrscheinlich sein, in naher Zukunft eine vollständige Heilung zu erreichen. Dennoch deuten präklinische Studien an Mäusen darauf hin, dass ABCB5+ MSCs das Potenzial haben, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder aufzuhalten, wie veröffentlichte Ergebnisse einer international renommierten Forschergruppe zeigten5.

Hoffnung für die Zukunft von EB-Patienten beginnt mit Forschung

Hoffnung für die Zukunft von EB-Patienten beginnt mit Forschung

Der Einschluss von Patienten für die Phase-III-Studie wurde nun erfolgreich abgeschlossen. Die Studie wird derzeit an mehreren Studienzentren in Europa (EU und UK), Taiwan, Chile, Argentinien und den Vereinigten Staaten durchgeführt.

© 2025 RHEACELL. All Rights Reserved.